Dies ist die Standardtour für Martinique-Besucher. Sollte nur ein einziger Tag für einen Ausflug zur Verfügung stehen, kommt nur sie in Frage. Von der Baie des Flamands führt die Straße N 2 in Küstennähe vorbei an dem abseits gelegenen Ferienhotel La Ba tellere (3 km) zum Vorort Schoeleher (2 km) mit einer Außenstelle der Universität von Guadeloupe. Im Fischerdorf Case-Pilote (8 km) ist die älteste Kirche der Insel besichtigen. Der barocke Bau aus dem 17. Jh. enthält einen Rokoko-Altar. Die N 2 verläuft danach überwiegend durch leicht bergiges, von kleinwüchsigen Laubbäumen bewachsenes Gelände.
Während der Trockenzeit kann die Landschaft einen recht öden und völlig untropischen Anblick bieten. Bei Bellefontaine (7 km) kehren wir kurz zur Küste zurück, verlassen aber nach 1 km die N 2 und folgen der D 20/D 19 inseleinwärts zum Ort Le Morne-Vert (6 km). Urplötzlich verändert sich das Bild der Landschaft: Von saftigen Wiesen durchzogene Täler und mit Bananenpflanzungen »bewaldete« Hänge, so weit das Auge reicht, mit dem Gebirgsmassiv Pitons du Carbet am Horizont. Dieser Bezirk trägt mit Recht den Namen »Petite Suisse« - mit tropischem Touch. Kleine Nebenstraßen durchziehen die lieblichen Täler. Noch eindrucksvoller und einprägsamer ist der Anblick aus dem Flugzeug. Zahlreiche kleine Dörfer und Einzelgehöfte zeuzerstörten Kathedrale von Saint-Pierre, dem »Pompeji der Karibik« . Über die D 20 geht es dann wieder zur Küste nach Le Carbet (5 km); das Zwischenstück Bellefontaine - Le Carbet auf der N 2 können wir uns sparen. Nach der Legende soll Kolumbus bei dem ehemaligen Karibendorf Le Carbet gelandet sein. Carbet war in der Karibensprache das Wort für »großes Versammlungshaus«. Jetzt ist es eine kleine Ansiedlung von bescheidenen Holzhäusern. Am Ortsausgang gabelt sich die N 2 in eine »Route Touristique« nach Saint-Pierre. An der Anse Turin (3 km), einem beliebten Badestrand, führt vor einem Tunnel rechts ein kleiner Weg zu dem hinter Bananenstauden und Bougainvilleas versteckten Gauguin-Museum. Der vor allem durch seine Südsee-Motive bekannt gewordene Maler lebte hier sechs Monate während des Jahres 1887. In Bildern und Texten wird sein Leben nacherzahlt, Originalgemälde sind jedoch nicht zu sehen. In zwei Nebensälen sind wechselnde Ausstellungen, z.T. auch von moderner Kunst, und eine Keramik-Ausstellung zu besichtigen (täglich 10-17.30 Uhr).Nach Durchquerung des Tunnels erreichen wir die bekannteste Stadt Martiniques, das 1902 innerhalb weniger Sekunden von einer 2000°C heißen Gaswolke des Vulkanberges Pelee völlig zerstörte Saint-Pierre (3 km). Nur ein einziger der 3 000 Einwohner, ein in einem unterirdischen Verlies sitzender Sträfling, überlebte. Mit der Zerstörung von Saint-Pierre wurde aus dem »Klein-Paris der Karibik« das »Pompeji der Karibik«. Bis zu diesem Zeitpunkt heimliche Hauptstadt und Wirtschaftsmetropole, verlor es diese Funktion an Fort-de-France.Spuren dieser - vorhergesagten, aber mißachteten - Katastrophe sind allgegenwärtig, wenn auch die wichtigsten Gebäude, wie die Kathedrale, auf den erhaltengebliebenen Grundmauern wieder aufgebaut wurden. Das einstmals 8(X) Zuschauer umfassende Theater mit seinem monumentalen Treppenaufgang ist als stummer Zeuge vergangenen Glanzes nicht erneuert worden. Das am oberen Ende der Hauptstraße, der Rue Victor Hugo, gelegene Vulkan-Museum zeichnet die Geschichte der Stadt nach, zeigt Erinnerungsstücke und gibt eine Einführung in die Vulkanologie (täglich außer Di 9-12.30, 15-17, So 9-12.30 Uhr). Mit Cyparis Express kann eine Rundfahrt durch freigelegte Straßen und Gäßchen in die Vergangenheit unternommen werden.Martinique
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